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er, ob er ihr nicht doch die Wahrheit sagen sollte, dann ließ er
den Gedanken fallen. Wenn sie jetzt die Wahrheit erfuhr, wurde
vielleicht alles noch schlimmer, und das durfte er nicht riskieren.
 Richtig."
Er ist mein Mann, dachte Whitney. Wieso sollte er lügen? Trotzdem,
irgend etwas stimmte nicht. Sie zuckte die Schultern, schlüpfte
aus dem Bademantel und warf ihn ans Fußende des Bettes.  Es
sieht nur so aus, als sei es kein Zufall.
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Zane hatte Schwierigkeiten, ihr zu folgen. Solange sie noch den
Bademantel angehabt hatte, konnte er sich noch einigermaßen
sicher fühlen, aber sie in diesem Nachthemd vor sich stehen zu
sehen raubte ihm endgültig den Atem. Er schluckte. Der
hauchdünne durchsichtige Stoff ließ ihn erkennen, daß sie unglaublich
schön war. Er wünschte sich auf den Mond und zwang sich zu
überlegen, wovon sie gesprochen hätten, anstatt sie weiter
anzustarren.
Er schluckte und blickte ihr ins Gesicht.  Was willst du denn
damit sagen?"
Hilflos breitete sie die Arme aus.  Ich weiß nicht." Sie ging um
das Bett herum zu ihm. Als das Nachthemd seinen Arm streifte,
spannte sich Zane an. Whitney schaute ihm in die Augen.  Das ist es
ja. Ich habe keine Ahnung." Ohne ihren Unwillen zu verbergen,
fügte sie hinzu:  Und jedesmal, wenn ich dich frage, weichst du
mir aus."
Zanes ganzes Verhalten kam ihr merkwürdig vor. Einmal war er der
liebende Ehemann, dann wieder ein knallharter Geschäftsmann.
Welcher von beiden war der echte Zane?  Ich will, daß du mir
meine Fragen ehrlich beantwortest."
 Das verstehe ich." Aber solange sie weiter so vor ihm stand, war es
ihm völlig unmöglich, irgendwelche Fragen zu beantworten. Er
nahm ihre Hand, zog Whitney aufs Bett und setzte sich neben sie.
 Gut. Was willst du wissen?"
Alles, dachte sie. Wer sie war, wer er war. Was sie hier zu
suchen hatten. Warum er sich so abweisend verhielt, obwohl sie
genau spürte, daß er sie begehrte. Whitney versuchte, ihre Gedanken
zu ordnen. Sie wollte beim heutigen Tag beginnen.  Warum es dir
soviel bedeutet, zu Quinton so freundlich zu sein? Und erzähl mir
nicht, daß es aus geschäftlichen Gründen wichtig ist. Ich will genau
wissen, worum es sich dabei handelt.
Damit hatte Zane gerechnet.  Das ist kein großes Geheimnis,
Whitney. Richard Quinton ist ziemlich reich und hat mehrere Eisen im
Feuer. Unter anderem gehört ihm ein Grundstück in Bedford
Valley. Es liegt am Südende von Orange County in Kalifornien",
fügte Zane hinzu.  Ein riesiges Stück Bauland."
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Erleichtert glaubte er festzustellen, daß Whitney ihm das
abnahm.
 Ich will mit ihm zusammenarbeiten, das Grundstück für ihn
verwalten und mit den Baufirmen verhandeln. Die Pläne sind
großartig, und eine Menge Geld würde auch dabei
herausspringen."
Das klang überzeugend.  Das ist also dein Beruf." Bei den
ganzen Unklarheiten des heutigen Tages hatte sie trotzdem noch
keine genaue Vorstellung.  Bist du ein Immobilienmakler?"
Zane nickte. Er erzählte ihr dasselbe, was er Quinton anfangs gesagt
hatte. Der Rest hatte sich von selbst verstanden, nachdem er den
Namen Werner ins Spiel gebracht hatte.  Unter anderem",
bejahte Zane.
Whitney hatte das Gefühl, daß er ihr etwas verheimlichte.
 Was denn noch?" erkundigte sie sich beharrlich.
 Ich bin Unternehmer." Damit konnte alles mögliche gemeint
sein. Auch Quinton bediente sich dieser bewußt allgemein
gehaltenen Bezeichnung.  Ich ergreife günstige Gelegenheiten,
wenn es sich ergibt. Der Handel mit Grundstücken ist momentan
ziemlich lukrativ." Zane nahm Whitneys beringte Hand, bedacht
darauf, nicht auf ihre Oberschenkel zu blicken.  Und bis jetzt kann
ich mich eigentlich nicht beschweren."
Whitney fühlte ein Prickeln auf der Haut. Sie bemerkte, daß Zane es
vermied, sie anzuschauen. Warum spielte er dieses Spielchen?
Weshalb ging er nicht einfach mit ihr ins Bett?  Sprichst du von
mir oder von dem Schmuck?" fragte sie.
Zane ließ ihre Hand los und stand auf. Er hielt es unmöglich
aus, noch länger neben ihr zu sitzen, obwohl er doch nichts lieber
wollte, als sie an sich zu reißen, ihr das Nachthemd- ausziehen und
sie zu lieben. Er brauchte eine kalte Dusche und einen ebenso
kalten Drink.  Beides", antwortete er.
Whitney hatte nicht den Eindruck, so steif wie er dastand. Sie erhob
sich ebenfalls.  Und ich?"
 Wie meinst du das?" fragte Zane.
 Was tue ich, wenn ich mir nicht gerade den Kopf anschlage
und während meiner Flitterwochen das Gedächtnis verliere?"
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Sie war ihm schon wieder viel zu nahe. Unauffällig rückte Zane
in Richtung Kommode.  Du bist meine Frau. Du liebst mich."
Das konnte nicht alles sein. Es mußte noch mehr geben.  Ist das
alles?"
Zane lächelte. Da war wieder die andere Whitney, auch wenn
sie selbst es nicht wußte. Und wenn diese andere Whitney ihn
dabei erwischt hätte, wie er sie mit den Blicken förmlich
verschlang, hätte sie ihn umgebracht, davon war er überzeugt.  Na
ja, meine Ehefrau bist du ja erst seit ein paar Tagen."
Es fehlte trotzdem noch etwas.  Habe ich keinen Beruf, keine
Arbeit?"
Zane erzählte ihr, was ihm gerade einfiel.  Du hast in einer
Versicherungsgesellschaft gearbeitet. " Als er ihr entsetztes Gesicht
sah, fügte er eilig hinzu:  Aber du warst froh, als du kündigen
konntest."
Whitney hörte sich das alles an, als spräche er von einer völlig
fremden Person. Hatte sie nicht irgend etwas erreichen, etwas
Besonderes werden wollen? Ärztin, Rechtsanwältin, Journalistin?
Irgend etwas, nicht nur eine Nummer unter vielen!
Zane erriet ihre Gedanken. Sie mochte sich selbst nicht kennen,
aber er tat es, und er zweifelte daran, daß sie sich mit dieser
Information zufriedengeben würde. Whitney nahm die Dinge gern
selbst in die Hand, nur Aufgaben auszuführen war nie ihre Sache
gewesen.
 Kommt dir das irgendwie bekannt vor, Whit?" fragte er sie, obwohl
er die Antwort schon vorher wußte. Ihr verwirrter Blick machte
ihm ein schlechtes Gewissen, aber er konnte ihr nicht helfen, ohne
gleichzeitig andere Dinge zu gefährden. Er glaubte nicht, daß sie
sich an alles erinnern würde, wenn er nur die richtigen Worte sagte.
Das gab es nur im Kino.
Wovor er sich fürchtete, war, daß sie, wenn er ihr auch nur ein
Körnchen Wahrheit erzählte, im falschen Moment damit
herausplatzen könnte und sie beide in tödliche Gefahr brächte.
Das durfte er nicht riskieren. Wer hätte gedacht, daß er jetzt
auch noch den Aufpasser spielen mußte, nachdem sie doch schon
so weit gekommen waren?
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 Nein", sagte Whitney langsam,  nichts davon hört sich auch
nur entfernt bekannt an."
Zane mußte sich zusammennehmen, um sie nicht in die Arme
zu nehmen. Sie sah bezaubernd aus.  Der Arzt im Krankenhaus
meinte, es würde einige Zeit dauern."
Whitney erinnerte sich.  Er sagte, es könne vielleicht auch nie
wieder gut werden."
Zane war inzwischen um das Bett herum auf die andere Seite
gegangen.  Das glaube ich nicht."
Einen kurzen Augenblick hatte sich Whitney erlaubt, in Selbstmitleid
zu versinken, aber bei seinen Worten schöpfte sie wieder
Hoffnung.  Wirklich?"
Vielleicht, wenn er ihr die Wahrheit sagte - doch Zane gab der
Versuchung nicht nach. Wenigstens wollte er ihr ein wenig Mut [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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